Aus dem OrthoLev-Archiv:


Ein redaktioneller Bericht aus den Lokalen Informationen, November 2018:

Mehr Platz für OrthoLev

Opladen. Der Umzug innerhalb Opladens ist geschafft, die neuen Raume sind fertig eingerichtet und bezogen: Ab sofort ist die OrthoLev GmbH in der Kölner Straße 97-99 zu finden.


Im Jahr 2002 gegründet, waren die Gesellschafter und die ersten Mitarbeiter ehemalige Mitarbeiter eines alt eingesessenem Sanitätshaus aus Köln. Dieses Sanitätshaus (Hugo Stortz GmbH & Co KG) ging in die endgültige Insolvenz und der damit verbundenen Arbeitsplatzverlust zwang zu neuen Wegen.


Im Mai 2002 startete der Betrieb mit sechs Mitarbeitern. Heute versteht sich OrthoLev als Dienstleister für die individuelle Versorgung in der Orthopädie- und Orthopädieschuhtechnik. Die Hilfsmittel werden in den eigenen Werkstätten und durch Kooperationspartner ge- fertigt und teilweise konfektioniert angepasst.

An den vier Standorten in Leverkusen werden jährlich rund 20.000 Menschen mit mehr oder weniger aufwendigen Pro- dukten versorgt. Langjährige Erfahrung in der Versorgung von Patienten und intensive Zusammenarbeit mit allen beteiligten Bereichen des Gesundheitswesens bilden die Basis der optimalen Problemlösungen.
Im Vordergrund stehen dabei das persönliche Gespräch und die Lösung individueller gesundheitlicher Probleme. Das mittlerweile 30 Mitarbeiter starke Team besteht aus Orthopädie- und Orthopädieschuhtechnikern und Büro- und Einzelhandelskaufleuten aus dem Fachbereich Orthopädietechnik. Ausbildung und Weiterbildung sind ein stetiger Begleiter der Arbeit.


Im Laufe der Jahre wurde das Unternehmen immer größer, die Räumlichkeiten in der Opladener Uhlandstraße wurden bald zu klein. Neue Technik, immer mehr Digitalisierung oder mehr Platz für gute Beratung konnten an der alten Wirkungsstätte nicht nicht mehr geschaf- fen werden. Vor etwa drei Jahren begannen erste Planungen für einen neuen Standort. Der war schließlich mit dem Neubau an der Kölner Straße gefunden: Mit dem Gemeinnützigen Bauverein Opladen als Bauherr und Vermieter fand der Betrieb einen professionellen Partner für das zukunftsweisende Projekt.


Modernes Design und wesentlich mehr Platz bietet der neue Standort: Die großzügigen und freundlichen Räume bieten ausreichend Raum für Gespräche und die Beratung der Kunden und Patienten.


Viele Mitarbeiter des Ortho- Lev-Teams sind bereits seit über 25 Jahren in Leverkusen in der Orthopädietechnik tätig. Daraus haben sich viele Kooperationen entwickelt, die jede für sich auch zum großen Erfahrungsschatz beitragen. Die Kooperationen erstrecken sich im Bereich des Sports von den Amateurvereinen bis hin zu den Profis und im gewerblichen Bereich spielt das Thema Orthopädietechnik bei der Sicherheitsbekleidung eine immer größere Rolle.



Berichte in der Presse, Juli 2018:

St. Remigius Krankenhaus Opladen hilft Mädchen aus Afghanistan

Anderthalb Jahre hat sich Priv.-Doz. Dr. Ralf Decking mit seinem Team um Safya gekümmert. Der bei einem Unfall zerstörte Unterschenkelknochen musste entfernt und neu aufgebaut werden. Heute kann die Neunjährige wieder laufen.

Selbstbewusst geht Safya durch den Raum. Im Frühjahr 2017 war das noch nicht möglich. „Safya hüpfte mit einer Gehhilfe irgendwie zur Untersuchungsliege“, erinnert sich Priv.-Doz. Dr. Ralf Decking. Seither hat der Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie mit seinem Team am St. Remigius Krankenhaus Opladen viel getan, damit die Neunjährige im August wieder zu ihrer Familie in die kleine afghanische Provinz Khost an der pakistanischen Grenze zurück kann – auf ihren eigenen Beinen.

Mit dem 75. Afghanistan-Einsatz der Hilfsorganisation Friedensdorf International kam Safya mit rund 100 anderen Kindern zur medizinischen Versorgung nach Deutschland. Vermutlich aufgrund eines Verkehrsunfalls hatte sich nach mehreren Operationen in Afghanistan eine ausgeprägte mehrfach fistelnde Knochenentzündung des linken Schienbeins und des Sprunggelenks mit multiresistenten Keimen entwickelt. „Vom Schienbein war nicht mehr viel übrig“, erinnert sich Priv.-Doz. Dr. Ralf Decking und blickt auf das erste Röntgenbild von Safyas Schienbein.

Anderthalb Jahre und sechs Operationen später steht Safya fest auf eigenen Beinen. Priv.-Doz. Dr. Ralf Decking hat zunächst die Entzündung ausheilen lassen, den zerstörten Unterschenkelknochen entfernt und ihn mit Eigenknochen aus Safyas Beckenkamm und mit Material aus der Knochenbank des Krankenhauses wieder aufgebaut. Das neue Schienbein muss noch stabiler werden, deshalb soll das aufgeweckte Mädchen spezielle orthopädische Schuhe tragen, die OrthoLev angefertigt hat. Auch der Längenunterschied der Beine wird so auch ausgeglichen. Für Geschäftsführer Alkuin Perez-Schneider ist das Engagement selbstverständlich – wie das St. Remigius Krankenhaus Opladen arbeitet OrthoLev kostenfrei für die Kinder des Friedensdorfs. Beide sind nicht zum ersten Mal dabei. Das Engagement für die Kinderhilfsorganisation aus Oberhausen dauert schon viele Jahre an.

Die Behandlung war schmerzhaft und die Verständigung am Anfang schwierig. „Safya spricht einen seltenen Dialekt“, sagt der Chefarzt der Orthopädie. „Der Dolmetscher und sie haben sich nicht verstanden.“ Insbesondere die Pflegekräfte haben sich – unterstützt von Ehrenamtlern des Friedensdorfes – intensiv um das Mädchen gekümmert. Inzwischen spricht Safya aber gut Deutsch und will genau wissen, wann sie die Gehhilfen noch benutzen muss (nur wenn sie die Schuhe nicht trägt). Und ob sie bei einer weiteren Operation in drei Jahren wieder einen Fixateur haben muss, der den Knochen stabilisiert. „Das linke Bein wird nicht mehr richtig mitwachsen“, erklärt der Orthopäde. „Wir hoffen, dass Safya mit 13 Jahren noch einmal zu uns kommen kann, damit den Längenunterschied ausgleichen können.“

Aber erst einmal wird Safya im August die Heimreise antreten. Sie hat – trotz aller liebevollen Betreuung in Deutschland – Sehnsucht nach ihrer Familie. Aber sie weiß auch, was sie den Helfern aus Deutschland zu verdanken hat. Leicht drückt das Mädchen die Hand des Arztes: „Danke, dass Du mich operiert hast.“